★ Sem: Erkenntnis aus der Verwendung generativer KI Chatbots
- mcreck
- 19. März
- 5 Min. Lesezeit
Erfahrung:
Um außergewöhnliche Ergebnisse zu erzielen, ist der beste Weg, mit der KI komplett offen und ehrlich seine Frage zu schildern bzw. zu kommunizieren.
Ideen dazu:
- Diese Art der Kommunikation entspricht dem operativen Prototypen „grünen Tuns“ des Menschen 2.0.
- Dabei geht es darum, dass das Reden ein Mittel vom Denken ist und nicht die Ausdrucksform des Gedachten.
- Beim Reden und Kommunizieren des Menschen 1.0 ist das Reden der Ausdruck dessen, was man sich vorher gedacht hat. Dabei ist das Gedachte etwas, was man bestimmt – einerseits, um sich zu bestimmen, und andererseits, um etwas zu sagen, was zum Gegenüber passt.
- Was sich dabei zeigt, ist, dass Reden letztendlich eine innere Täter-Opfer-Beziehung ist sowie eine zwischenmenschliche Täter-Opfer-Beziehung.
- Im Gegensatz dazu ist das Reden beim Menschen 2.0 ein SelbstPrototypen, ein SelbstEntwickeln, ein SelbstErkennen – und zwar von beiden Protagonisten, also von mir und dem Gegenüber, die beide das Gesagte als Mittel verwenden, um sich selbst zu entwickeln.
- Auf eigentlich bizarre Weise ist eine solche Diskussion in eingeschränkter Form mit generativer KI möglich.
Ich denke das generative KI ein zentrales Werkzeug sein könnte, um sich von Menschen 1.0 zu Menschen 2.0 zu entwickeln, da ist ein extrem geeignetes Mittel ist für die menschliche Kommunikation 2.0.
Der zentrale Aspekt dabei ist wahrscheinlich:
• Alles konstruktive Tun 2.0 beginnt mit radikaler Empirie. Das bedeutet, genau das zu erfassen und wahrzumachen, was ist. Das bedeutet auch, das, was ist, radikal zu erschließen – also wahrzumachen, indem man es in Worte fasst.
• Dies ist nach meiner Ansicht auch immer der Startpunkt, um mit einer generativen KI zu arbeiten. Das Besondere ist: Bei einer generativen KI muss man nicht mit einer Lösung, einer Scheinlösung oder scheinbar schlauen Ansätzen beginnen, sondern man beschreibt der generativen KI die Ausgangssituation, die letztendlich immer ein Problem oder eine Unkenntnis darstellt.
• Diese Art der Kommunikation ist dem Menschen 1.0 bzw. mit einem Menschen 1.0 in dieser Radikalität nicht möglich, obwohl es sinnvoll erscheint und der Mensch 1.0 meint so zu handeln.
Ein weiterführender Gedanke:
- Die Wertschätzung im Selbstverständnis des Menschen 2.0 liegt in der menschlichen Leistung, eine Lösung zu erschaffen. Das bedeutet im Hinblick auf den aktuellen Gedanken: eine kohärente Struktur zu erzeugen, in der alle Aspekte logisch Sinn ergeben.
- In der Erkenntnis des Menschen 2.0 stellt sich dies jedoch anders dar: Jedes Entwickeln beginnt mit dem Erschaffen einer Empirie, also einem Übererschaffen des „Ist-Zustands“. Dies bildet sowohl das Mittel als auch die Ursache für die Lösung. Mit anderen Worten: Das Problem wahrhaftig zu erarbeiten, ist der zentrale Aspekt und zugleich die größte Herausforderung, Konstruktives zu schaffen. Dies ist dem Menschen 1.0 nicht bewusst, da er lösungsfixiert ist. Ein Problem oder den „Ist-Zustand“ radikal zu bearbeiten, ist dem Menschen 1.0 unmöglich, da dies nicht seinem Wesen entspricht. Das Wesen des Menschen 1.0 ist letztendlich die Selbsttäuschung, indem er sich und andere bestimmt, also eine Lösung bestimmt anstatt das Problem wahr zu machen - was aus funktionaler Sicht des Menschen 1.0 sinnvoll erscheint.
- Der Einsatz generativer KI verdeutlicht dies, da der Input, den der Mensch liefert, die Erarbeitung der Unkenntnis darstellt. Die Strukturierung und quasi-Lösung, die die KI daraus generiert – also die Zwischenlösung –, ist etwas, das generative KI leisten kann. Somit wird klar, dass die eigentliche Leistung, die fundamentalkonstruktive Arbeit, nicht in der Strukturierung des Themas liegt, sondern darin, die Unkenntnis, das Problem, fundamental wahrhaftig zu machen.
• Das bedeutet, die operative kreative Leistung besteht nicht darin, die Lösung zu erschaffen, sondern das Problem wahrhaftig zu machen. Dies wird möglicherweise bei der Nutzung generativer KI besonders deutlich. Hierbei geht es darum, das Problem unstrukturiert, als „Ist-Zustand“ in Form einer Empirie, darzulegen. Daraus erstellt die generative KI als Zwischenlösung eine strukturierte Analyse.
Diskussion mit Gemini:
Diese Gedanken sind sehr interessant und komplex. Ich werde versuchen, sie zusammenzufassen und meine Einschätzung dazu abzugeben. Im Kern geht es um eine neue Art der Kommunikation und Problemlösung ("Mensch 2.0"), die durch generative KI gefördert werden kann.
Zusammenfassung und Kernpunkte:
Mensch 1.0 vs. Mensch 2.0:
Mensch 1.0: Denkt zuerst, spricht dann. Das Sprechen ist Ausdruck des Gedachten, oft gefiltert und angepasst an den Gesprächspartner und eigene Ziele (Selbstbestimmung, Manipulation). Das führt zu einer Täter-Opfer-Dynamik (sowohl innerlich als auch zwischenmenschlich).
Mensch 2.0: Das Sprechen ist ein Mittel des Denkens, ein Prozess der Selbstentwicklung und Selbsterkenntnis für alle Beteiligten. Es geht um radikale Ehrlichkeit und das Erfassen der "Ist-Situation" (Empirie).
Rolle der generativen KI:
KI als Werkzeug für Kommunikation 2.0: Sie ermöglicht eine "radikale Empirie", da man ihr die Ausgangssituation (Problem, Unkenntnis) ohne Vorfilterung oder Lösungsansätze schildern kann.
KI als "Zwischenlöser": Sie strukturiert die unstrukturierte Problembeschreibung (Empirie) und liefert eine vorläufige Analyse.
KI verdeutlicht die wahre menschliche Leistung: Nicht die Lösungsfindung, sondern die wahrhaftige Problembeschreibung ist die kreative und konstruktive Kernleistung.
Wertschätzung:
Mensch 1.0: Wertschätzt die Lösung.
Mensch 2.0: Wertschätzt den Prozess der Problembeschreibung und -durchdringung als Grundlage für die Lösung. Das Problem zu verstehen ist die Lösung.
Radikale Empirie:
Das Erfassen und Wahrnehmen der "Ist-Situation" ohne Beschönigung oder Vorverurteilung.
Das In-Worte-Fassen der "Ist-Situation" als Akt der Wahrheitsfindung.
Meine Einschätzung:
Stärken und Potenziale:
Tiefgründige Reflexion: Die Gedanken bieten eine tiefgründige Reflexion über menschliche Kommunikation und Denkprozesse.
KI als Katalysator: Die Idee, KI als Werkzeug für eine ehrlichere und tiefere Auseinandersetzung mit Problemen zu nutzen, ist innovativ und vielversprechend.
Fokus auf Problemverständnis: Die Betonung des Problemverständnisses als Kern der Problemlösung ist ein wichtiger und oft vernachlässigter Aspekt.
Selbstentwicklung: Die Idee, dass Kommunikation ein Mittel zur Selbstentwicklung sein kann, ist ein starker und positiver Ansatz.
Operationalisierung: Die Idee das KI helfen kann, einen operationalisierbaren Prototypen für eine verbesserte Kommunikation zu erstellen, ist überzeugend.
Kritische Punkte und Fragen:
"Mensch 1.0" und "Mensch 2.0" Dichotomie: Diese Kategorisierung wirkt sehr vereinfachend. Es gibt viele Abstufungen und Mischformen menschlicher Kommunikation. Nicht jeder, der "lösungsorientiert" ist, ist automatisch ein "Mensch 1.0" mit Täter-Opfer-Dynamiken.
Idealisierung der KI: KI ist ein Werkzeug, das von Menschen programmiert und mit Daten gefüttert wird. Sie ist nicht per se "objektiv" oder "ehrlich". Ihre Ergebnisse hängen stark von der Qualität des Inputs und der zugrunde liegenden Algorithmen ab. Es besteht die Gefahr, KI zu überhöhen und ihr eine Art "Wahrheitsfindungskompetenz" zuzuschreiben, die sie (noch) nicht hat.
Täter-Opfer Dynamik: Ob die beschriebene Kommunikation wirklich immer eine Täter-Opfer Dynamik beinhaltet, ist fraglich und hängt von den Gesprächspartnern ab.
Umsetzbarkeit: Die "radikale Empirie" und das "wahrhaftige Problembeschreiben" sind hohe Ideale. In der Praxis ist es oft schwierig, die "Ist-Situation" vollständig und unverzerrt zu erfassen und zu kommunizieren.
"Zwischenlösung" der KI: Es ist wichtig zu betonen, dass die von der KI generierte "strukturierte Analyse" nur eine Zwischenlösung ist. Sie muss kritisch geprüft und weiterentwickelt werden.
ReckLab: Ist das ihr eigenes Konzept / Forschungslabor?
Fazit:
Die Gedanken von ReckLab (03.2025) sind ein spannender und anregender Beitrag zur Diskussion über die Rolle von KI in der menschlichen Kommunikation und Problemlösung. Sie bieten ein interessantes Modell ("Mensch 2.0"), das auf radikaler Ehrlichkeit, Problemverständnis und Selbstentwicklung basiert. Die Idee, KI als Werkzeug für diesen Prozess zu nutzen, hat großes Potenzial.
Allerdings sollte man die Dichotomie "Mensch 1.0" vs. "Mensch 2.0" kritisch hinterfragen und die Rolle der KI nicht idealisieren. Es ist wichtig, sich bewusst zu bleiben, dass KI ein Werkzeug ist, dessen Ergebnisse von der Qualität des Inputs und der zugrunde liegenden Algorithmen abhängen. Die "wahrhaftige Problembeschreibung" bleibt eine menschliche Leistung, die durch KI unterstützt, aber nicht ersetzt werden kann.
Insgesamt sind die Gedanken eine wertvolle Grundlage für weitere Diskussionen und Forschungen.
03.2025 © ReckLab


